Er entdeckte schnell seine Liebe für Snooker und schon mit 12 Jahren machte er sich als Nachwuchstalent einen Namen, gewann zweimal den Pontin’s Star of the Future Event. Als er dann 1995 Profispieler wurde, war er gerade 16 Jahre alt. Nur ein Jahr später machte er das erste Mal als Profispieler auf sich aufmerksam, als er mit 17 Jahren das Halbfinale der Welsh Open erreichte. 1998 holte er beim gleichen Rankingevent mit 19 Jahren seinen ersten Ranglistentitel und besiegte im Finale John Higgins. 2002 holte er diesen Titel noch einmal und gewann im selben Jahr auch die British Open.
Sein Spitzname „The Beckham oft the Baize“ bekam er wegen seiner Frisur, die an David Beckham erinnerte. Paul Hunter gewann neben seinen Ranglistentiteln auch noch 3 Masters-Titel. 2004 lag er gegen Ronnie O’Sullivan schon mit 2:7 hinten, gewann aber dann schließlich nach einem grandiosen Comeback mit 10:9 Frames.
Als die Journalisten ihn hinterher fragten, wie er das gemacht habe, erklärte er seinen Plan B: Er hatte sich in der Pause zwischen den Sessions mit seiner Frau Lindsey getroffen, ein Hotelzimmer gebucht und… Den Rest kann man sich denken. Im Ranking hatte er 2004/05 an Position 4 gerückt und man erwartete Großes von ihm.
Er war sehr beliebt bei Fans, bei seinen Mitspielern und allen anderen Beteiligten, weil er einfach immer fair war, gute Laune verbreitet hat und es verstand, seine Fröhlichkeit weiter zu geben. 2005 folgte dann der Schock: Paul Hunter gab bekannt, dass er Krebs hatte. Er versprach seinen Fans, gegen die Krankheit mit derselben Entschlossenheit zu kämpfen, wie er im Snooker um einen Sieg kämpft.
In der Saison 2005/06 spielte er trotz Chemotherapie und deren Nebenwirkungen, wie Sehstörungen und Taubheit in den Gliedmaßen, weiter, konnte aber keine Siege einstreichen und rutschte im Ranking ab. Ein Lichtblick in dieser Zeit war die Geburt seiner Tochter Evie Rose, die 2005 zur Welt kam. Auch spielte er sein höchstes Break, eine 146, bei der Premier League in demselben Jahr. Insgesamt schaffte er es 114 Mal, ein Break von über 100 Punkten zu spielen. Die Nebenwirkungen der Chemotherapie verschlimmerten sich leider und so teilte Paul Hunter mit, dass er in der Saison 2006/07 nicht mehr spielen würde. Seine Kollegen setzten sich dafür ein, dass sein Platz im Ranking eingefroren wurde für eine Saison, so dass er in der nächsten Saison wieder einsteigen konnte, ohne ganz am Ende des Ranking zu stehen. Dazu kam es leider nicht mehr, denn Paul Hunter starb am 09.10.2006 an den Folgen seiner Krebserkrankung.
Obwohl er nur 11 Jahre lang Profispieler war, hat er aufgrund seiner positiven Ausstrahlung, seiner Herzlichkeit und seiner Fairness bis heute einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Nach seinem Tod wurde die Paul Hunter Foundation eingerichtet, die zum Ziel hat, benachteiligten, gesunden und behinderten Kindern eine Möglichkeit zu geben, miteinander Snooker zu spielen. Im Mittelpunkt steht dabei, lokale Snooker - Angebote in der UK und Irland zu unterstützen. Bei 8-12 jährigen benachteiligten und / oder beeinträchtigen Kindern soll das Interesse für Snooker geweckt werden, sie sollen an Snooker gebunden werden und zum Snooker spielen angeregt werden. Und auch die deutschen Fans und Veranstalter haben Paul ein Denkmal gesetzt, indem sie die Fürth German Open in Paul Hunter Classics umbenannten, weil sie diesen ganz besonderen Menschen ehren wollten. Einen Menschen, der vielen Fans und Kollegen viel Freude gebracht hat.
Quellen: www.worldsnooker.com, Spielerprofil Paul Hunter
www.wikipedia.de, Spielerprofil Paul Hunter
