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Montag, 23 April 2012 08:34

WM 2012: Hendry und Higgins weiter

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Stephen Hendry spielte das elfte Maximum seiner Karriere in der Auftaktpartie gegen Stuart Bingham.

Für die Sternstunde am ersten Tag der Weltmeisterschaft in Sheffield hat einmal mehr Stephen Hendry gesorgt. Während der Rekord-Weltmeister glänzte, musste Titelverteidiger John Higgins lange zittern. Higgins setzte sich in einer hart umkämpften Partie gegen den Chinesen Liang Wenbo mit 10:9 durch.

Der Rekord-Weltmeister, der sich zum ersten Mal seit 1988 wieder für das Crucible Theatre qualifizieren musste, schlug Stuart Bingham nicht nur mit 10-4, sondern schaffte auf dem Weg dahin auch ein Break von 147 Punkten. Es war das elfte Maximum für Hendry insgesamt und seit drittes im Crucible Theatre; damit zog er in beiden Kategorien wieder mit Ronnie O’Sullivan gleich. Doch auch in den anderen Frames spielte Hendry über weite Strecken brillant. Schon vor der 147 hatte er ein Break von 100 Punkten geschafft, sein 125. Century im Crucible. Weitere Breaks von 89, 78, 61, 75 und 65 Punkten belegen die Klasse von Hendry.

Krimi zwischen Higgins und Wenbo

Nur knapp rettete sich Titelverteidiger John Higgins in das Achtelfinale. Sein 10:9 über Liang Wenbo war arm an spielerischen Glanzpunkten, aber reich an Dramatik. Beide Akteure hatten über weite Strecken Probleme, in Breaks zu finden. Die 5:4-Führung für John Higgins nach der ersten Session war dabei durchaus glücklich. Am Abend schien es zunächst besser für den Schotten zu laufen, als der seinen Vorsprung dank einer 74 auf 6:4 ausbaute. Aber dann folgte die stärkste Phase von Liang Wenbo, der vier Frames in Folge zum 8:6 gewann und Higgins so am Rande einer Niederlage hatte.

Die Wende leitete John Higgins mit einer 133 in Frame 15 ein und übernahm danach mit 9:8 wieder die Führung. Liang Wenbo jedoch steckte nicht auf und erzwang dank einer 75 nervenstark den Entscheidungsframe. In dem hatten beide ihre Chancen, aber als Liang ein Double verschoss gab er damit Higgins die Chance, mit einer 33er-Clearance bis Pink den Sieg zu retten.

Überraschungen durch Gilbert und Cao Yupeng

David Gilbert sorgte für die erste große Überraschung dieser Weltmeisterschaft. Die Nummer 68 der Weltrangliste schaltete Martin Gould mit 10:8 aus. Auf die Verliererstraße war Gould, der seine sechste Erstrunden-Niederlage in dieser Saison kassierte, schon in der ersten Session geraten, als er – gehemmt spielend – mit 3:6 in Rückstand geraten war. Bei 9:5 für Gilbert schien die Entscheidung gefallen. Plötzlich fand aber Gould zu seinem Spiel und schloss mit Breaks von 136, 109 und 55 Punkten zum 8:9 auf. Gilbert jedoch hielt dem Druck stand und sorgte in Frame 18 mit einer 54 dafür, dass Gould Snooker brauchte. Der kämpfte zwar noch, aber als Gilbert die letzte Rote als Fluke lochte und kurz darauf auch Gelb war die Überraschung perfekt.

Noch überraschender war das Aus von Mark Allen gegen Cao Yupeng. Mit 6:10 unterlag der World Open Champion aus Nordirland. Kurios war das Ende: Allen lochte nach Blau und Pink auch Schwarz zum 7:9 und wähnte sich schon als Framegewinner, ehe er realisierte, dass der Spielball quer über den ganzen Tisch lief und in die gelbe Tasche fiel; allerdings hatte Allen den Ball auch mit unnötig hohem Tempo gespielt. Das war nur der letzte in einer Reihe von Fehlern. Allen gab Cao viele Chancen, die der sehr konstant nutzte und bei zwei Century-Breaks von 108 und 113 Punkten auch große Klasse im Breakbuilding zeigte. Bei der Pressekonferenz im Anschluss sorgte Mark Allen dann auch noch für einen Eklat.

Teenager mit Problemen

Luca Brecel, der jüngste WM-Teilnehmer aller Zeiten, musste dem besonderen Druck in Sheffield Tribut zollen. Der 17-jährige Crucible-Debütant brauchte gegen Stephen Maguire einige Zeit, bevor er zu seinem Spiel fand; da war er gegen den Routinier schon mit 0:4 in Rückstand geraten. Nach der Pause ließ er mit einer 96 zwar sein Talent aufblitzen, aber Maguire zog wieder auf 6:1 davon. Mit Breaks von 116 Punkten, seinem höchsten als Profi, und 62 Zählern verkürzte Brecel immerhin noch auf 3:6.

Eine knappe 5:4-Führung rettete Shaun Murphy in seine zweite Session gegen Jamie Jones. Nie hatte in diesem Match ein Spieler mehr als einen Frame Vorsprung. Zunächst war der walisische WM-Debütant zweimal in Führung gegangen, doch Murphy glich jedes Mal sofort wieder aus. Nach der Pause lief es dann umgekehrt, blieb aber ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Höhepunkte der Session kamen zum Schluss: Erst glich Jones mit einer 134 zum 4:4 aus, dann konterte Murphy mit einer 102.

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Thomas Hein

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